Die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen ist ein besonderes Anliegen des Projektes Anerkannt!.
28% der migrantischen Erwerbstätigen (25% der Männer, 32% der Frauen) fühlen sich in ihrem Tätigkeitsbereich dequalifiziert: Sie sind also unter dem Qualifikationsniveau, das sie international erworben haben, tätig.
Dies gilt übrigens auch für Österreicherinnen, aber in geringerem Ausmaß – nämlich für 8% der Männer und 12% Frauen. Bei diesen legt Anerkannt! das Augenmerk auf Formen der Validierung, also der Anerkennung von non-formal und informell erworbenen Kompetenzen: Für dieses Know-how hat man zwar kein Zeugnis oder Diplom, aber man ist dennoch fachlich sattelfest.
Der Dequalifikations-Befund findet sich in zahlreichen Strategiepapieren im Integrations-, Bildungs-, Wirtschafts- und Arbeitsmarktbereich. Wir setzen uns für den ausbildungsadäquaten Berufseinsatz / der Erwerbstätigkeit von allen Frauen ein. Zugleich fördert Anerkannt! mit innovativer Netzwerkarbeit in der Gesamtgesellschaft das Interesse an bestehenden bzw. mitgebrachten Kompetenzen, deren beruflicher Verwertbarkeit und an einer allgemeinen respektvollen „Anerkennungskultur“ gerade in Zeiten sehr hoher Migrations- und Fluchtbewegungen.
Die Teilhabe an Arbeit und Wirtschaft ist eine zentrale Form der Verhinderung der Abhängigkeit von nicht förderlichen, patriarchalen Strukturen und somit auch aus gesamtgesellschaftlicher Sicht unbedingt mitzudenken.
Wir arbeiten heuer verstärkt mit Fraueneinrichtungen, GemeinwesenarbeiterInnen, SozialpartnerInnen, doch auch potentielle ArbeitgeberInnen, insbesondere KMU’s, zusammen, um das Netzwerk noch enger zu knüpfen.